Montag, 20. April 2020

Z. Z. VI [»Goldgräber, Limetten und Dichter«]




["Winter", MM (2019)]


In seiner zweiten Meditation hatte Descartes es als unmöglich bezeichnet, „à concevoir la moitié d'aucune âme“. Heute ist die halbierte Seele eine Alltagserscheinung. Tatsächlich gibt es keinen Zug, der für den Zeitgenossen, mindestens für den müßigen, so charakteristisch wäre wie sein Hang, sich zwei oder mehreren disparaten Beschäftigungen zugleich hinzugeben. [Günther Anders, »Die Antiquiertheit des Menschen I. Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution« (1956)]

Die Zusammenfügung komplementärer Teile ergab ebenso gut wie den archimedischen Punkt dessen zwei- oder dreidimensionale Entsprechung, ein Kriterium, von dem man sich denken konnte, dass es weder in der einen noch in der anderen Hälfte einen Raum einnahm. Den Folgen, die dies hatte, war man unterworfen, ob man es wusste oder nicht, noch umso mehr, als man nicht wollte. [B. Karl Decker]



I.

Augenzittern (Für A.)

Das Schlechte
sehe man zuerst an.
Es ist hier
das Draußen,
worin man sich selber
fremd
gemacht worden ist.
[Ernst Bloch (1962)]


Verstört spielte Winther mit dem Kuvert von Antonionis Brief, nach dem er heute nicht mehr suchen wollte; vielleicht an einem anderen Tag, dachte er, zumal er den Wortlaut der Anfrage hinreichend gut kannte. Der Film mit dem Arbeitstitel »Nistagmo«, von dessen Planung außer Winther nur wenige wussten, war gewissermaßen als Antwort auf Kubricks »Eyes Wide Shut« konzipiert und ihm, Winther, hätte die großartige Aufgabe zuteil werden sollen, einen musikalischen Beitrag zur Schlussfrequenz des Film zu leisten, in der sich der Protagonist, ein römischer Arzt, in einer bizarren, apokalyptischen Landschaft bewegt, aus der es kein Entrinnen, kein Erwachen mehr gäbe. Reizvoll an der Szene war für Winther die Information, dass die letzten etwa zwanzig Minuten des Films ganz ohne Text auskommen sollten und so äußerst viel Raum für die besondere Wirkung der Musik entstehen würde. Lange dachte Winther über die Verwendung einer Komposition für Violine und Orgel nach, um das Versagen einer Läuterung in der Wahrnehmung des Arztes zu unterstreichen, hielt es aber auch für möglich das Gitarrentrio mit dem Titel »25m² Himmel« zum Einsatz zu bringen, zumal beide Stücke bereits seit einem Jahrzehnt vorlagen und eine Einspielung allenfalls ein paar Telefongespräche benötigte. Die Notenblätter würden nun, nach dem Tod des Meisters, weiterhin in Regalen verstaut bleiben; seine Gelegenheit, etwa wie jüngst Jocelyn Pook, in die Riege bedeutender Filmkomponisten aufzusteigen blieb nun bis auf weiteres ein Hirngespinst, hätte er sich doch gern an der Seite Nino Rotas, Bernard Herrmanns oder Michael Nymans gesehen. Besonders reizvoll erschien ihm die geplante Mischung unterschiedlichster Genres, vom sanftmütigen Schlager bis hin zur sperrigsten Kammermusik. Nun lag das Werk des Meisters als abgeschlossenes Vermächtnis von der »Chronik einer Liebe« bis »Eros« vor; vielleicht würde sich Winther nun an Wenders oder Schlöndorff wenden müssen. Dennoch, trotz aller profaner Eitelkeit und Koketterie, schien es Winther erstrebenswert, die gängige Wirkungskraft der sogenannten Filmmusik aus den Angeln zu heben oder zumindest langfristig in Frage zu stellen, mochte dies auch künftig irgendjemand anderes tun. Noch die aussagekräftigsten und kritischsten Produktionen der vergangenen Jahrzehnte litten, und hierin war sich Winther auch mit Schill einig, in erheblichem Maße unter den schwulstigen, überwiegend symphonischen Werken maßlos überbezahlter Verbrecher, wie Winther sie nannte; vielleicht sollte er sie besser Verräter nennen. Lange hielt er die Filmmusik insgesamt für einen großartigen Verrat am Geist der Musik überhaupt und vertrat auch in der Öffentlichkeit gern den provokativen Standpunkt, man müsse schlichtweg früher oder später alle Musik von der Bildfläche verschwinden lassen, um den Raum für die ehemals einzigartige Wirkungskraft musikalischer Ausdruckskunst wenigstens für eine Generation Nachgeborener wiederherzustellen. Für Schill, der Winthers rigorose Ansichten gelegentlich ein wenig zu mäßigen und abzufedern verstand, und darüber hinaus zu dem sehr kleinen Kreis Eingeweihter hinsichtlich Winthers jüngstem Kompositionsauftrag gehörte, hatte die Musik im Film in keiner Weise den Stellenwert, den Winther ihr einräumte. Schill hatte sich die Gabe der Empathie und Identifikation, bisweilen sogar die der Faszination zu bewahren verstanden, während die Zeichen der Zeit dem Gebot äußerster Distanz unterlagen, alles auseinanderzudriften schien, etwa so wie man es auch für das uns bekannte Universum nachgewiesen hatte. Winther selbst ging mit zunehmendem Alter ebenso auf Distanz zu allem wie die Beziehungen des römischen Arztes in »Nistagmo« zunehmend in weite Ferne gerückt waren, weswegen er sich insgeheim mit dem Arzt identifizierte, was er sich seinen wenigen Überzeugungen gemäß selbstverständlich nur ungern eingestand. Was, so Schill, wäre allen Ernstes gegen die Untermalung von Bildern vermittels einer Musik einzuwenden, deren Vielfalt auf Erden nunmehr ebenso reich sei wie es unterschiedliche Kreaturen ebendort gebe. Einwände gegen diese Tatsache waren nach Schills Erachten rein ideologischer Art, einer Ideologie von Puristinnen und Puristen, stammten meist von herzlosen, zumindest wenig sinnlichen Naturen, die es unter keinen Umständen zuließen, dass man sich etwa trotz kommunistischer Ideale, die er für sich selbst aufrecht erhielt, einen Glauben bewahrt habe, in romantischen Sehnsüchten schwelge oder märchenhaften Träumereien nachlausche. Die bewegten Bilder eines fortschreitenden Jahrhunderts, Schill erwähnte häufig Chaplin, Spielbergs »E. T.«, Tolkiens »Mittelerde«, zitierte Rilke und Rosa Luxemburg, seien längst ein anzunehmender Teil einer freilich atomisierten Wirklichkeit, der die Mittel herkömmlicher Dialektik kaum noch gerecht würden; Teil einer vielschichtigeren Kritik als der zur Zeit vorherrschenden sei die mehr als dringliche Notwendigkeit liebevoller Würdigung jeder Form menschlichen Ausdrucks. „Noch der menschenverachtendsten Pornographie gegenüber, des grausamsten Computerspiels, des belanglosesten Massenprodukts oder blutrünstigsten Bildersturms im Allgemeinen“, hörte sich Winther einwenden, der sich weiterhin fragte, ob es nicht vielleicht doch noch immer edlere Beweggründe geben mochte, die ihnen bekannte Welt in eine friedfertigere Richtung zu verrücken, ihr wenigstens, wenn auch für eine breitere Masse kaum wahrnehmbar, den einen oder anderen sanften Ruck zu versetzen. Oder waren es andererseits, erneut gefangen in den Schellen der Dialektik, lediglich der Antrieb zur Selbstbehauptung und die alte, zähneklappernde Eitelkeit? O Vanitas! Vanitatum Vanitas! Könnten Zeitläufte uns in einem barockeren Gewand begegnen als gerade in einer Gegenwart, in der Singvögel vom Himmel stürzten oder als Viren bezeichnete Lebewesen, ja, Lebewesen, auch wenn Einigkeit darüber herrschte, sie vom heiligen Stand der höchsten Form allen Lebens zu degradieren, die selbsternannte Krone der Schöpfung am Kragen, ja, an den Lungenflügeln packten? Welten innerhalb von Welten, Schleim und Säfte, ineinander fließend, fortgerissen ohne Unterschied, vergänglich wie ein leichter Traum, eine Novelle bloß der Zeit, die Augen weit geschlossen. Erneut ganz auf sich selbst bezogen, zurückgeworfen, sehnte sich Winther nach anhaltender Unbeschwertheit und Heiterkeit in seinem Anwesen, als eine unkontrollierbare Schläfrigkeit Macht von ihm ergriff. [Liana Helas]



II.


In ihrer Beziehung zur Realität des täglichen Lebens bestand die hohe Kultur der Vergangenheit in mancherlei – in Opposition und Ausschmückung, in Aufschrei und Resignation. Aber sie war auch die Erscheinung des Reichs der Freiheit: die Weigerung, sich zusammen zu nehmen. Einer solchen Weigerung läßt sich kein Riegel vorschieben, ohne daß ein Ersatz gewährt würde, der befriedigender scheint als die Weigerung. Die Bewältigung und Vereinigung der Gegensätze, die in der Transformation von höherer in populäre Kultur ideologisch verklärt wird, findet statt auf einem materiellen Boden erhöhter Befriedigung. Dieser ist es denn auch, der eine durchgreifende Entsublimierung gestattet. [Herbert Marcuse »Der eindimensionale Mensch« (1964)]


Die Kritische Theorie hat auf Menschen wie mich einen Reiz ausgeübt, weil sie an dem revolutionären Anspruch einer fundamentalen Veränderung der Gesellschaft festhält. Und zugleich kommt sie zu der Einsicht, dass die bisherigen Versuche untauglich gewesen sind, diese fundamentale Veränderung der Gesellschaft durchzusetzen. Meine eigene Lebensgeschichte und die Erfahrungen der letzten 40 Jahre bestärken mich darin, dass es dieser fundamentalen Veränderungen bedurft hätte. Die Gesellschaft, in der wir leben, hat ein ungeheuerliches Destruktionspotenzial und reproduziert es stetig. Es hat nicht einen einfachen Fortschritt der Humanität gegeben. Auch der Zusammenbruch der realsozialistischen Welt im Jahr 1989 hat nicht zu einem Ende der Geschichte und der liberalen Wirklichkeit geführt, sondern wir erleben gerade die Reproduktion uralter gefährlicher Phänomene wie Antisemitismus und Rassismus sowie die unglaubliche Ausweitung eines Überwachungsstaates. Man muss an diese durchaus richtige Seite der »Dialektik der Aufklärung« anknüpfen. Aber man muss auch neue intellektuelle, theoretische Mittel finden, um Möglichkeiten der Veränderung zu entdecken. In diesem Sinne müssen wir kritische Intellektuelle unser Publikum finden. [Achim Schill]




["Profanity", MM (2019)]



III.

Dichter



Aufgabe und Auftrag der Dichter ist das Heilige. Es zu verteidigen gegen das Profane stößt insbesondere auf die Schwierigkeit, dass der überwiegenden Mehrzahl des Publikums Profanes heilig ist. Das sei eine Meinungsfrage, meinen diejenigen jener Mehrzahl, an deren Ohr das angesprochene Problem überhaupt dringt. In Wahrheit ist es aber wesentlich komplizierter, indem nämlich jedes Ding zugleich heilig und profan ist. Die Entheiligung eines Gegenstandes, der profanerweise für heilig gehalten wird, stellt darum einen Akt der Verteidigung des Heiligen dar.
Deshalb gibt es den Generationenkonflikt, von Generation zu Generation aufs Neue. Was den Alten heilig ist, das kann den Jungen erst heilig werden. Exklusivität der älteren Generation gegenüber der jüngeren dagegen bedeutet aus deren Sicht eine Profanierung der von jenen vertretenen Gegenstände und Werte. Darum werden sie gestürmt und durch andere ersetzt. Solche Tempelstürme werden zur Gründungslegende des kommenden Establishments, werden seine Ikonen bis zur Lächerlichkeit beibehalten, Keith Jarrett gibt Johannes Heesters die Hand. Zum Köln Konzert sollen bisher weltweit von Hausfrauen die meisten Fenster geputzt worden sein. An seinem ersten Takt werden einst so viele herumgestümpert haben wie an »Für Elise« - halt! Ich vergaß: das Klavier ist tot.
Die Tastatur der Gegenwart ist die, auf der dieser Text generiert wird. Und wieder halt, und halt, halt und halt!
Das Köln Konzert wäre also einmal heilig gewesen. Und Keith Jarrett möge leben und so alt werden wie Johannes Heesters! Vielleicht putzt der alte Keith Fenster zu den Klängen von "Heut' geh' ich ins Maxim". Das wiederum könnte heilig sein, beispielsweise je nachdem, wie sehnsuchtsvoll Keith "dort alle Damen" kennen würde, oder die "Fröilains" der GIs? Welchen Eindruck der alte Keith auf die Damen macht, ich habe so meine Zweifel, Frauen mögen im allgemeinen Jazz weniger, und schon gar Männer mit näselnder Stimme, die hypochondrisch Konzerte abbrechen, weil Leute quatschen oder husten. Ja, der alte Keith, damals noch mit seinem Wuschelkopf, herrje, und auch noch ohne Brille, wenn der Udo oder der Herbert mit seinen jämmerlichen Gitarrenergüssen auch nur ein einziges Mal so gegroovt hätten, einmal hymnisch gewesen wären wie das Köln Konzert! 24. Januar 1975, das war ein heiliger Tag!
Die Dichter verstummen, eingeschüchtert durch heillose Profanität, die man ihnen zumutet in den Heiligtümern der Welt, die tagtäglich gegen sie anbrandet. Sie fliehen in das Profane aus Sicht der vielen, denn Heiligeres als das Heilige gibt es nicht. Die Tempel, die sie dort errichten, wird ein künftiges Establishment für sich reklamieren, die Götter allerdings werden dann schon lange ausgezogen sein. Dabei ist das Heilige ja Allgemeingut, aber gerade wiederum dieser Umstand ist sein Geheimnis. [B. Karl Decker]




IV.

Final Fantasy


Wir leben in einer komplexen Welt, unser Bewusstsein hat indes nicht genug Fassungsvermögen, um alles zu überblicken und schon gar nicht gleichzeitig, in der realen Welt aber laufen alle verwobenen Prozesse parallel. Um dieser erkenntnismäßigen Lücke eine Notbrücke zu bauen, haben wir Geschichten, die unsere menschliche Existenz um einen Bedeutungskern herum organisieren. Dabei verarbeiten wir unsere Gefühle und Gedanken. In der westlichen Philosophie gibt es eine starke Tendenz, Gefühle und Gedanken zu trennen, aber in Wirklichkeit strukturieren unsere Gefühle unsere Wahrnehmung. Wir erinnern uns durch Gefühle und das für uns Unwichtige vergessen wir. Unsere Wahrnehmung der Welt ist hierbei durch unsere Erwartungen geprägt, die wir an die Welt richten. Ohne diese Vorsortierung (ja, wir dürfen ruhig sagen: Vor-urteile) wäre unser Gehirn hoffnungslos durch die Reizüberflutung (von außen und innen) überfordert. Wir alle sind keine einsamen Inseln. Menschen ohne Empathie entsprechen einem Krankheitsbild. Wir sind verbunden (mit anderen), von Anfang an; die Nabelschnur ist das wahre Symbol des Menschseins und wenn wir einen Menschen verlieren, der für uns von Bedeutung war, dann geht auch ein Teil von uns 'selbst' verloren. Die 'Trennung der Liebenden' ist eine Nahtoderfahrung im Leben. An dem Tag, an dem wir wissen werden, was Gefühle und Bewusstsein sind, brauchen wir keine Gottesvorstellung mehr oder einen Schöpfungsmythos. Wir sind selbst zu Schöpfern (unserer selbst) geworden, doch dieser Tag wird nie kommen. Die Vorstellung der Nachahmung des Bewusstseins und der Gefühle durch künstliche Intelligenz ist eine selbstgefällige Täuschung, eine Hybris 'transhumanistischer' Allmachtsfantasien; eine final fantasy des Wahnsinns, die gesamte Natur in den (ökonomischen) Verwertungszusammenhang einzubeziehen. Die wahre Weisheit, dies ist eine uralte Wahrheit, liegt vielmehr in der Demut gegenüber der Schöpfung, gleich ob 'religiös' oder 'nichtreligiös' begründet: 'Wir' sind ein Teil von ihr, vom 'Ganzen'. Indem er seinen ihm gemäßen Platz in der Natur, in der Gesellschaft einnimmt, zeigt der Mensch seine wahre Größe und sein Maß. [Achim Schill]



["Mexican Limes", MM (2019)]

V.


Kunst


Wer kennt die Einsamkeit der Kinder! Es ist die der Träume, von deren Wahrheit wir vollkommen überzeugt sind, solange wir träumen, und die in ein völliges Dunkel versinken, macht erst einmal das Licht des Alltäglichen die Dinge zu dem, was sie gewöhnlich sind. Anders die Kinder. Den Gebrauch der Dinge erlernen sie mühsam. Ein Stein in ihrer Hand ist zuerst noch die Hand selber viel mehr als der Stein, sein Gewicht das Hinabbiegen der Hand, die ihn mit Mühe hebt, das Anhalten der Luft dabei. Jetzt lass ihn fallen, den schweren, schweren Stein! Sch-sch-w-w-eeeeeer! Ob das Wort die Schwere tatsächlich genau abbildet? Noch einmal! Sch-sch-w-w-e-e-e-eeeehr! Auch ohne Stein: sch-sch-w-w-eeer. Nun liegt er wieder da, der Stein, in einem Kies, den ein kaltes, klares Wasser durchspült. Es ist Mandy, die hier spielt. Von der Mama hat sie die großen, großen Gummistiefel an und kann schon fast richtig darin gehen. Die Regenjacke braucht man vielleicht, auch sie ist zu groß, Mama sagt, es müssen nicht alle Sachen neu sein. Wir haben auch kein Geld. Im Regen darf man nicht draußen spielen. Mandys Haare sind noch etwas nass, aber jetzt regnet es nicht mehr. Wenn man sich bückt, sieht man die Steine im Wasser wie durch Opas Brille. Die Buchstaben darunter fließen, wenn man die Brille bewegt. Das M kann Mandy schon lesen. Sie bückt sich, so dass der Rand der Regenjacke ins Wasser taucht. Es rinnt dann weiter an ihren Beinen entlang. In den Stiefeln haben sich kleine Pfützen gebildet, die sind schon warm. "Mandie!" Es ist schön, wenn die Mama ruft. Man kann erst noch eine Weile abwarten, als hätte man nicht gehört. Sie wird wieder rufen. Mandie! Es ist ein schöner Name. "Wo bleibst du denn?" Es ist eine schöne Mama, auch wenn sie so traurig aussieht wie heute. Jetzt freut sie sich aber. Fast wäre Mandy über die großen Stiefel gestolpert. [B. Karl Decker]


Freitag, 10. April 2020

Bzw. ۲ ۲ ۸ [»Keine der drei Zahlen« für Klavier (1994), R. A. ol-Omoum]




["Dreifaltigkeit", Lorena Kirk-Giannoulis (2020)]




The creation
of
the
world
did
not
take
place
once
and
for all time,
but
takes place
every day.

[Samuel Beckett, »Proust« (1931)]




[Aus: Samuel Beckett, »Der Ausgestoßene« (1946).
Aus dem Französischen von Elmar Tophoven]




















Ich bin immer auf der großen Treppe, die hinaufführt. Auf dieser unendlich weiten Freitreppe treibe ich mich herum, bald oben, bald unten, bald rechts, bald links, immer in Bewegung. Aus dem Jäger ist ein Schmetterling geworden. Lachen Sie nicht. [Franz Kafka, »Der Jäger Gracchus« (1917)]




["Der Wartesaal", Günther Beckers (2000)]


Curiosity is the hair of our habit tending to stand on end. It rarely happens that our attention is not stained in greater or lesser degree by this animal element. [Samuel Beckett, »Proust« (1931)]

The voice comes to him now from one quarter and now from another. Now faint from afar and now a murmur in his ear. In the course of a single sentence it may change place and tone. Thus for example clear from above his upturned face, You first saw the light at Easter and now. Then a murmur in his ear, You are on your back in the dark. Or of course vice versa. [Samuel Beckett, »Company« (1981)]